Digitale Medizingeschichte
Mit der zunehmenden Verwendung von digitalen Werkzeugen und der Relevanz digital verfügbarer Daten haben sich die Digital Humanities, auch Digitale Geisteswissenschaften genannt, als ein interdisziplinärer Forschungsbereich, der digitale Ansätze der Naturwissenschaft und Informatik mit geisteswissenschaftlichen Herangehensweisen verbindet, etabliert. Auch die Digital History forscht und arbeitet mit digitalen Methoden, um historische Quellen und Themengebiete zu erschließen und zu präsentieren. Durch diese digitalen Methoden und Ansätze werden neue Forschungsfragen mitunter erst ermöglicht oder vereinfacht.
Im Bereich der Medizingeschichte bedeutet dies u. a. historische Quellen digital zu erschließen und zu erforschen. Im IGM liegt daher, an der Schnittstelle zwischen Forschung und Archiv, ein Schwerpunkt auf Editionsprojekten und der Erschließung historischer Quellen für die Wissenschaft – um somit auch ältere und schwer lesbare Quellen einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Bereits seit mehreren Jahren richtet sich der Fokus auf einen Kernbestand des Homöopathie-Archivs, die Krankenjournale Samuel Hahnemanns.
Aktuelle Projekte:
- Digitale Edition der Krankenjournale Samuel Hahnemanns
Bearbeiter: Lukas Buchholz-Hein
Ausgehend von den Transkriptionen der Krankenjournale seit den 1960ern und den seit 1989 vorhandenen einheitlichen Transkriptionsrichtlinien wurden die Krankenjournale einem größeren Benutzerkreis in einer kritischen Printeditionen zugänglich gemacht. Nachdem ein erstes Krankenjournal in einem Pilotprojekt als digitale textkritische Editon erschien und danach weitere Krankenjournale in digitaler Form zugänglich gemacht wurden, ist es daher das aktuelle Bestreben, diese auf einer einheitlichen Platform zu präsentieren und die Transkriptionsarbeit weiterzuführen.