2000 bis 2006 Magisterstudium der Fächer Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Stuttgart, anschließend Promotion zu dem Thema „Wer lässt sich von einem Homöopathen behandeln? Die Patienten des Clemens Maria Franz von Bönninghausen (1785–1864)“. 2009 bis 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IGM in mehreren Drittmittelprojekten.
2016 bis 2018 Referendariat für den höheren Archivdienst am Landesarchiv Baden-Württemberg und an der Archivschule Marburg. Anschließend Archivarin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am IGM. Seit Juni 2020 Leitung des IGM als Gesamtarchiv der Robert Bosch Stiftung und ihren Einrichtungen.
Forschungsschwerpunkte:
• Geschichte alternativer Heilweisen • Sozialgeschichte der Medizin, unter anderem ärztliche Praxis • Patientengeschichte • Historische Demographie
Geschichte komplementärer Heilweisen (Aufsätze)
Objekte aus der Sammlung des Homöopathie-Archivs (Aufsätze)
Bachelor-Studium der Geschichte sowie Kunstgeschichte und Masterstudium der Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Masterabschluss 2023.
Juli 2023 bis Juli 2024 Praktikantin im Archiv des Deutschen Fußball-Bundes.
Seit Juli 2024 Archivarin am IGM.
Laufende Aktenübernahme aus der Altregistratur der Robert Bosch Stiftung
Erschließung von Archivgut
Redaktionelle und gestalterische Mitarbeit an der Öffentlichkeitsarbeit
Studium der Geschichtswissenschaft und Germanistik an der Universität Mannheim. Abschluss mit dem Ersten Staatsexamen im November 2011. Von Januar 2012 bis Dezember 2014 Promotionsstipendiat am IGM zur Bearbeitung des Themas "Prävention und Gesundheitsförderung in der BRD aus geschlechterspezifischer Perspektive". Von Januar 2012 bis Oktober 2016 Doktorand an der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim. Promotion zum Dr. phil. 2017.
Seit Oktober 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IGM. Seit Februar 2018 Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Mannheim. Außerdem Lehrbeauftragter an der Medizinischen Faklutät der Universität Gießen sowie der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.
Seit Februar 2019 Redaktion der Zeitschrift "Medizin, Gesellschaft und Geschichte".
Missstände, Probleme und Gewalterfahrungen in Pflegeheimen in der jüngsten Zeitgeschichte
Im Mai 2022 hat der aus den Medien bekannte Pflegeexperte und -kritiker Claus Fussek seine Akten und Unterlagen dem IGM übergeben, wo sie archivfachlich aufbewahrt werden. Darunter befinden sich ca. 50.000 Zuschriften von Privatpersonen, die über Missstände, Gewalttaten und Probleme in bundesdeutschen Altenheimen von den 1990er Jahren bis ins Jahr 2021 berichten. Dieser umfangreiche Quellenbestand ist aufgrund seiner Größe und seines Zuschnitts einmalig und für die historische und sozialwissenschaftliche Forschung von großer Relevanz, da er den Stellenwert und die Situation von Pflege innerhalb der deutschen Gesellschaft widerspiegelt. Der Bestand dient als Ausgangspunkt dafür, ein Forschungsprojekt zu Missständen, Problemen und Gewalterfahrungen in Pflegeheimen in der jüngsten Zeitgeschichte zu entwickeln. Eine Analyse von Missständen in der Pflege soll nicht nur die Ursachen aufdecken, sondern auch kritisch nach dem Wert der Pflege in der Gesellschaft fragen. Ziel ist es, im Sinne einer Problemgeschichte der Gegenwart das aktuelle und akute Problem des Pflegenotstands aufzugreifen, es zu kontextualisieren und zu historisieren.
Geschichte von Pflege- und Gesundheitsberufen in BRD und DDR
Seit Jahren wird in der Gesundheitspolitik überlegt, wie die medizinische Versorgung der Bevölkerung angesichts weitreichender gesellschaftlicher, kultureller und sozialer Veränderungen aufrechterhalten werden kann. Die demografische Entwicklung, die zur Folge hat, dass immer mehr chronisch kranke und multimorbide Menschen medizinisch behandelt werden müssen, verstärkt diese Entwicklung. Insbesondere die Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen an andere Gesundheitsberufe wird von den Verantwortlichen immer wieder diskutiert. Diese gegenwärtigen Entwicklungen dienen als Ausgangspunkt für eine historische Betrachtung verschiedener Gesundheitsberufe jenseits der Ärzteschaft. Pflegefachpersonen, Hebammen, Physiotherapeuten und Notfallsanitäter tragen maßgeblich zum Funktionieren unseres Gesundheitssystems bei. Ihre Berufsgeschichte ist untrennbar mit der Geschichte der Ärzteschaft verwoben. Mediziner waren seit jeher an gut ausgebildetem Gesundheitspersonal interessiert, jedoch sollte dessen Ausbildung immer in einem engen, meist von der Ärzteschaft vorgegebenen, Rahmen bleiben, damit keine ernsthafte Konkurrenz erwachsen konnte. Die früher häufig verwendete Bezeichnung „Heilhilfsberufe“ zeugt noch von diesem Verständnis. In dem Projekt wird daher der Frage nachgegangen, wie eine Professionalisierung solcher Gesundheitsberufe in Abhängigkeit einer hierarchisch übergeordneten Profession vonstattengeht. Dreh- und Angelpunkt aller Diskussionen war die Frage, wer letztendlich die Heilkunde ausüben darf. Ein deutsch-deutscher Vergleich soll dabei helfen, auch die strukturelle Rolle des Gesundheitssystems auf Berufsentwicklungen im Gesundheitswesen untersuchen zu können. Im Berichtsjahr konnten Aktenbestände zur beruflichen Entwicklung der Physiotherapie in der DDR eingesehen und ausgewertet werden.
Heilpraktiker im Nationalsozialismus
Mit Inkrafttreten des Heilpraktikergesetzes im Jahr 1939 sollte die Zukunft des Berufes Heilpraktiker besiegelt sein. Zwar erhielten Heilpraktiker durch dieses Gesetz eine staatliche Zulassung, doch wurde die Einrichtung und Unterhaltung von Ausbildungsstätten untersagt. Schon die Zeitgenossen sahen daher das Heilpraktikergesetz zugleich als „Wiege und Grab“ des Berufes. In der Nachkriegszeit wurde das Verbot der Ausbildungseinrichtungen wieder aufgehoben und Heilpraktiker etablierten sich neben der Ärzteschaft als einziger Beruf, der die Heilkunde ausüben durfte. Zwei Fragenkomplexe stehen im Vordergrund: 1) Wie standen die Machthaber im Nationalsozialismus zu der Berufsgruppe der Heilpraktiker? Welche politischen Strategien entwickelten sie im Umgang mit den Heilpraktikern? 2) Wie wurden die politischen Strategien umgesetzt? Wie verhielten sich die Heilpraktiker als Berufsgruppe dazu?
Bachelorstudium der Geschichtswissenschaft und der Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart mit Abschluss im April 2013. Masterstudium im Studiengang "Neuere und Neueste Geschichte" an der Eberhard Karls Universität Tübingen mit Abschluss im Oktober 2015. Von Oktober 2015 bis Juni 2019 Promotionsstipendiat am IGM zum Thema "Arzt – ein krank machender Beruf? Arbeitsbelastungen, Gesundheit und Krankheit von Ärztinnen und Ärzten im ausgehenden 19. und 20. Jahrhundert". Promotion zum Dr. phil. 2020.
Seit Oktober 2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am IGM.
Forschungsschwerpunkte:
Sozialgeschichte der Medizin
Zeitgeschichte der Medizin
Geschichte medizinischer Berufe
Geschichte der Heimerziehung
Disability History / Deaf History
Geschichte der Verfolgung von sozial Marginalisierten
Geschlechtergeschichte
Geschichte der Alternativen Medizin
Traditionelle Medizin in Deutschland: Begriffsbestimmung als Grundlage für die Positionierung Deutschlands in der Traditional Medicine Strategy der Weltgesundheitsorganisation
In Anerkennung der Bedeutung der traditionellen Medizin in verschiedenen Kulturen weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation WHO bereits in den 1970er Jahren ihre Traditional Medicine Strategy ins Leben gerufen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Praktiken der traditionellen Medizin zu dokumentieren und zu verstehen sowie Wege zu finden, sie in heutige Gesundheitssysteme zu integrieren. Neben der Bewahrung und Achtung der kulturellen Traditionen ist die traditionelle Medizin außerdem in vielen Regionen für einen großen Teil der Bevölkerung die erste und einzige Möglichkeit der Gesundheitsversorgung. Vor dem Hintergrund weltweiter Herausforderungen des Gesundheitssystems hat die WHO daher darauf aufmerksam gemacht, dass diese nicht nur mit überwiegend westlich geprägter Biomedizin gelöst werden können.
Traditionelle Medizin wird durch die WHO definiert als "sum total of the knowledge, skill, and practices based on the theories, beliefs, and experiences indigenous to different cultures, wheter explicable or not, used in the maintenande of health as well as in the prevention, diagnosis, improvement or treatment of physical and mental illness". In Deutschland findet der Terminus Traditionelle Medizin nur selten bis gar keine Verwendung. Hierfür sind vor allem zwei Barrieren erkennbar. Erstens fehlt eine Definition von traditioneller Medizin in Deutschland und zweitens findet trotz wachsender Evidenzbasierung noch immer eine pauschale Ablehnung traditioneller Verfahren in der akademischen Medizin statt. In diesem Projekt soll daher zunächst systematisch untersucht werden, wie der von der WHO geprägte Terminus für desn deutschsprachigen Raum definiert werden kann. Dabei soll auch herausgearbeitet werden, an welchen Stellen hinsichtlich des Terminus Traditionelle Medizin Weichen gestellt wurden bzw. weshalb sich dieser in der Debatte zwischen konventionellen und komplementären Therapien nicht etablieren konnte. In einem weiteren Schritt wird nach der Bedeutung traditioneller Medizin für das medizinische System in Deutschland gefragt.
Das des Projektes ist es, die Grundlage für eine Positionierung Deutschlands in der Traditional Medicine Strategy der WHO zu schaffen und darüber hinaus weitere Arbeiten zur Umsetzung der durch die WHO geforderten integrativen Medizin anzuregen.
Bei dem Projakt handelt es sich um das erste BHC-Kooperationsprojekt, das gemeinsam von IGM und dem Robert Bosch Centrum für Integrative Medizin und Gesundheit (RBIM, Leitung: Prof. Dr. Holger Cramer) durchgeführt wird. Das Ziel des Projektes ist es, die Grundlage für eine Positionierung Deutschlands in der Traditional Medicine Strategy der WHO zu schaffen und darüber hinaus weitere Arbeiten zur Umsetzung der durch die WHO geforderten integrativen Medizin anzuregen.
Studium der Rechts-, Geschichts- und Politikwissenschaften in Köln, Mainz, Bonn, Berlin (Freie Universität) und Bordeaux, 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien (1982), Promotion zum Dr. phil. (1986), Archivassessor (1991), Habilitation (Neuere Geschichte) an der Universität Mannheim (1992).
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Archivar (1991–2019) und stellvertretender Leiter (1997–2019) des IGM, apl. Professor an der Universität Mannheim (2000–2019).
Seit 1. April 2019 im Ruhestand.
Geschlechtsspezifische Körper- und Gesundheitserfahrung, insbesondere von Männern (Aufsätze)
Robert Jütte wurde 1954 in Warstein/Westfalen geboren. Er studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft in Marburg, London und Münster. Promotion zum Dr. phil. Münster 1982, Habilitation Bielefeld 1990 (Lehrbefugnis für Neuere Geschichte). Von 1983 bis 1989 Dozent und später Professur für Neuere Geschichte an der Universität Haifa/Israel. Von 1990 bis 2020 Leiter des IGM und seit 1991 gleichzeitig Honorarprofessur an der Universität Stuttgart.
Gastprofessuren an den Universitäten Innsbruck (2001) und Zürich (seit 2006/07). Fellow am Herbert D. Katz Center for Advanced Judaic Studies in Philadelphia (2010/11 und 2014) und am Spertus Institute for Jewish Learning and Leadership in Chicago (2017). Vorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer (2001 bis 2019), 2016 bis 2019 stellvertretender Vorsitzender. 2018 erhielt er den "Doctor of Hebrew Letters" honoris causa vom Spertus Institute of Jewish Learning and Leadership in Chicago, 2020 die Otto-Hirsch-Auszeichnung der Stadt Stuttgart. Herausgeber der Zeitschrift Medizin, Gesellschaft und Geschichte und Miterhausgeber von Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden. Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Studienzentrums in Venedig.