50 Jahre RBK auf dem Burgholzhof

Mitteilung

Wo heute wieder Kräne und Bagger stehen, waren vor 50 Jahren die Bau- arbeiten vorerst weitgehend abgeschlossen: Am 28. März 1973 wurde das Robert Bosch Krankenhaus (RBK) an seinem Standort am Burgholzhof offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Der Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung, Dr. Karl Schreiber, begrüßte die ausgewählten Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft mit dem Hinweis, dass man den feierlichen Rahmen „ausschließlich zur Information über unser nicht alltägliches neues Krankenhaus benützen“ wolle. Tatsächlich ist das RBK bis heute in der deutschen Krankenhauslandschaft eine Besonderheit.

Seine Gründung geht auf eine Initiative von Robert Bosch dem Älteren (1861- 1942) zurück, mit dessen Hilfe 1915 die „Stuttgarter Homöopathische Krankenhaus GmbH“ ins Leben gerufen wurde. Ziel war die Errichtung eines homöopathischen Krankenhauses. Erst im April 1940 konnte jedoch am Prag- sattel das Robert-Bosch-Krankenhaus feierlich eingeweiht werden. Es galt seinerzeit als eines der modernsten Einrichtungen in Europa und verband den neuesten Stand der medizinischen Technik mit einer koordinierten Anwendung von Methoden, welche aussichtsreiche Heilmöglichkeiten bieten, darunter auch die Homöopathie.

Die Notwendigkeit einer Modernisierung und Erweiterung zeigten sich jedoch Anfang der 1960er Jahre deutlich. Da der vormalige Zweckbau am Pragsattel nicht wie gewünscht verändert werden konnte, entschloss sich die erst gegründete Robert Bosch Stiftung zu einem Neubau, um „eine Krankenhaus- Anlage aus einem Guß zu entwerfen, die in Architektur und Einrichtung den neuesten Erkenntnissen entsprechen sollte“. Das neue Krankenhaus verfügte über 460 Betten, gleichzeitig wurden Wohnheime für Mitarbeitende sowie eine Krankenpflegeschule erbaut. Außerdem wurde das Institut für Klinische Pharmakologie errichtet, das maßgeblich auf Dr. Margarete Fischer-Bosch zurückgeht. Dessen Aufgabe: „Die Forschung unter besonderer Berücksichtigung von zukunftsträchtigen, jedoch bisher vernachlässigten Teilgebieten der Inneren Medizin“ fortzuentwickeln und damit den Forschungs- und Ausbildungsbereich zu stärken. Die Vorstellung dieses in Deutschland noch weitgehend unbeachteten Gebietes übernahm Prof. Dr. med. Groß aus Heidelberg in seinem Referat mit dem Titel „Bedeutung und Aufgabe der klinischen Pharmakologie im Allgemeinen Krankenhaus“. Innovativ waren zudem die Einführung eines Departmentsystems, welches bei zunehmender Spezialisierung weiterhin eine Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen sicherstellen sollte, die Bildung eines Honorar-Pools sowie eine Kollegialverfassung, die die verschiedenen im Krankenhaus vertretenen Gruppen an der Willensbildung und Entscheidungsfindung beteiligen sollte.

Wie die aktuellen Bautätigkeiten zeigen, ist mit der Erinnerung an das Jubiläum „50 Jahre RBK auf dem Burgholzhof“ der Blick in die Zukunft verbunden. Im 2022 gegründeten Bosch Health Campus werden einzelne Fachbereiche an einem Ort zusammengeführt und ermöglichen eine moderne interdisziplinäre Behandlung auf universitärem Niveau. Gemeinsam mit Forschung, Bildung und Förderung werden Innovationen und Konzepte für eine bessere Gesundheitsversorgung für morgen geschaffen.

Robert Bosch Krankenhaus, Stuttgart-Burgholzhof, Frontansicht, 1974. (Quelle: IGM Varia 692)

Graphische Darstellung der gesamten Anlage des neuen Robert Bosch Krankenhauses 1973 (Quelle: Bosch-Pressebild, BILD 1748 )