Briefe von Samuel und Mélanie Hahnemann
Mitteilung
Bei einer kürzlich verlaufenen Auktion konnte das Institut für Geschichte der Medizin drei außergewöhnliche Originale ersteigern, die den Sammlungsbestand eindrucksvoll ergänzen. Bei dem ersten Stück handelt es um einen handschriftlichen Brief von Samuel Hahnemann - mit vollständig erhaltenen Siegel - an den Magdeburger Kaufmann Heinrich Weigel vom 27.07.1831. Der Brief ist die Antwort auf den Patientenbrief von Emma Weigel (Ehefrau von Heinrich Weigel), der bereits im Institut verwahrt wird. Hahnemann schickt ein Pülverchen und empfiehlt zudem, das Buch "die Allöopathie. Ein Wort der Warnung an Kranke jeder Art“. Das Werk war 1831 erschienen. Die Empfehlung zeigt, dass Hahnemann seinen Patienten über die reine Arzneimittelanwendung Ratschläge gab. Der zweite Brief von Samuel Hahnemann vom April 1838, also schon zu den Zeiten als Hahnemann in Paris gelebt habt, geht an einen befreundeten Homöopathen, dem er versichert: „und so werden Sie auch immer als einer meiner besten Schüler vor allen den Prahl-Hänsen den Vorzug behalten". Der Brief ist am Kopf mit den Initialen seiner Frau Melanie Hahnemann geprägt. Der dritte Brief ist deutlich jünger datiert (30.08.1850), darin schreibt Mélanie Hahnemann an den Arzt Johann Wilhelm Wahle in Rom und stellt ihm den Abt Tripi vor, der sich für die Verbreitung der Homöopathie in Sizilien und Italien eingesetzt hat. Auch hier verwahrt das Institut mit dem Nachlass von Johann Wilhelm Wahle die Gegenüberlieferung. Die Briefe sind digitalisiert und können somit auch von extern erforscht werden. Das Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM) mit Sitz in Stuttgart ist eine einzigartige Forschungseinrichtung mit einem besonderen Schwerpunkt im Bereich der Geschichte komplementärer Heilweisen besonders der Homöopathie und des Pluralismus in der Medizin. Seit 2020 fungiert das 1980 gegründete Institut als Gesamtarchiv aller Einrichtungen der Robert Bosch Stiftung und hat daher die Aufgaben, das Erbe Robert Boschs in all seinen Facetten und Einrichtungen zu pflegen. Zum IGM gehören eine Forschungsbibliothek mit mehr als 65.000 Bänden sowie ein „Homöopathie-Archiv“, das u.a. den Nachlass von Samuel Hahnemann und die Überlieferung internationaler und nationaler Organisationen von Homöopathen aufbewahrt.