Digitalisierung fortgesetzt
Mitteilung
Wir freuen uns, dass Ergebnisse unseres 2020 abgeschlossenen Pilotprojekts zur „Digitalen kritischen Edition“ des Krankenjournals DF 5 von Samuel Hahnemann (1755-1843) auf weitere Krankenjournale in Form einer Datenbank-Edition übertragen werden konnten. So steht nun auch das Journal DF 2 digital zur Verfügung, das von Arnold Michalowski als Printausgabe vorgelegt worden war. Darüber hinaus hat Ute Fischbach Sabel ihre intensive Arbeit fortgesetzt, so dass es ihr zu verdanken ist, dass die Transkriptionen von D 20 und D 21 ebenso digital ediert präsentiert werden können. Sie finden die online zugänglichen Datenbanken mit vielen weiteren Tools und Erläuterungen hier: https://datenbanken.igm-bosch.de/fmi/webd/Krankenjournal_D20 (D 20), https://datenbanken.igm-bosch.de/fmi/webd/Krankenjournal_D21 (D 21) und https://datenbanken.igm-bosch.de/fmi/webd/Krankenjournal_DF2 (DF 2). Damit stehen weitere Bände dieser historisch wertvollen und einmaligen Quelle einem größeren Nutzerkreis bequem zur Verfügung. Der Nachlass Samuel Hahnemanns, des Begründers der Homöopathie, ist der Kernbestand des Homöopathie-Archivs des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung (IGM). Robert Bosch (1861-1942) hatte die Manuskripte, Briefe und Krankenjournale zusammen mit weiteren Unterlagen und Objekten von dem homöopathischen Arzt Richard Haehl (1873-1932) erworben. Später war die Sammlung als Medizingeschichtliche Forschungsstelle Teil des Robert-Bosch-Krankenhauses. Deren Leiter, der Oberarzt Dr. Heinz Henne (1923-1988), begann bereits in den 1960er Jahren mit der Transkription und Bearbeitung der erhaltenen Krankenjournale. Er wollte anhand der Quellen die Grundlagen der Homöopathie herausarbeiten und so die Diskussion um die umstrittene Heilweise zu versachlichen. Das 1980 gegründete IGM setzte die Bemühungen um die Edition der vorhandenen 54 Krankenjournale fort. Angesichts des Umfangs einzelner Journale von zum Teil bis zu 500 Seiten sowie der Schwierigkeiten, die Handschrift Hahnemanns zu entziffern, war es jedoch nicht ganz einfach, Forschende für die zeitintensiven und langwierigen Transkriptionen zu begeistern. Trotzdem konnten im Verlauf der Jahre die ersten vier Journale bearbeitet von Heinz Henne (D 2, D 3 und D 4) und Helene Varady (D 5) entsprechend neuer Transkriptionsrichtlinien durch Arnold Michalowski vorgelegt werden. Es folgten weitere Bände und Kommentare von Johanna Bußmann (D 6), Ulrich Schuricht (D 16), Thorsten Spielmann (D 19), Markus Mortsch (D 22), Ute Fischbach Sabel (D 34) und Monika Papsch (D 38). Hervorzuheben sind zudem die von Arnold Michalowski vorgelegten Transkriptionen und Übersetzungen zweier französischer Journale DF 2 und DF 5. Letzteres wurde zur Basis eines Pilotprojekts, in dessen Verlauf dessen Transkription in das Markup-Format der Text Encoding Initiative übertragen wurde. Das Ergebnis finden Sie hier: https://www.hahnemann-edition.de/index.html .